UBS/Oswald Grübel stellt sich Mitarbeitern vor (Auszüge aus Begrüssungs-eMail)

AWP (26. Februar 2009) – Die überraschende Wahl des langjährigen CS-CEOs Oswald Grübel zum neuen UBS-Konzernleiter und Nachfolger von Marcel Rohner wird von der UBS-Führung kommunikativ besonders begleitet. Per Email und Intranet begrüsste Grübel heute früh die rund 25`000 Mitarbeiter der Schweiz mit persönlichen Worten.

„Die heutige Ankündigung, dass ich zum Group CEO von UBS ernannt wurde, dürfte Sie überrascht haben“, beginnt Grübel in seinem Schreiben. Seine Wahl sei „Ausdruck der Entschlossenheit des Verwaltungsrats“.

Dann stellt sich Grübel den UBS-Mitarbeitern und -Mangern kurz vor. Er habe zuerst 20 Jahre bei der Deutschen Bank gearbeite, danach praktisch seine „gesamte Karriere bei der Credit Suisse verbracht – einem Unternehmen, das einerseits in Konkurrenz steht zu UBS, das anderseits aber das Engagement für einen starken Schweizer Finanzplatz mit ihr teilt“.

Dann versucht Grübel, allfällige Befürchtungen, dass er immer noch im Herzen ein CS-Topmanager sei, zu zerstreuten. „Ich versichere Ihnen, dass ich mich für unser faszinierendes Unternehmen mit all meiner Kraft und mit ebenso grosser Loyalität einsetzen werde.“

Was will Grübel unternehmen? „Unser primäres Ziel wird es sein, das Vertrauen der Kunden und übrigen Stakeholder zurück zu gewinnen“, schreibt Grübel in der Mitteilung ans Personal. „Damit wir dies erreichen, müssen wir auch uns selbst und einander vertrauen. Ich bin sehr beeindruckt von Ihrem Kampfgeist und Ihrem ungeheuren Engagement unter diesen ausserordentlichen Bedingungen.“

Grübel animiert die Angestellten, bei der UBS zu bleiben. „Ich zähle darauf, dass das Unternehmen weiter auf Ihren uneingeschränkten Einsatz bauen darf. Wir werden in den nächsten Monaten ganz besonders durch Leistung überzeugen und uns um Respekt, Anerkennung und Vertrauen verdient machen müssen. Dies gilt für uns alle, und nur gemeinsam können wir es schaffen.“

Grübel betont, dass dass das Unternehmen rasch „auch finanziell wieder auf Erfolgskurs zu bringen“ sei. Es brauche eine Verstärkung der Kapitalbasis durch Gewinne. „Dies wird nur möglich sein, indem wir im Investment Banking das Geschäftsmodell den sich ändernden Verhältnissen weiter anpassen und auf ein adäquates Gewinnniveau zurückkehren, und indem wir die Profitabilität auch in den anderen Bereichen weiter steigern.“

Ohne „erhebliche Kosteneinsparungen“ werde dies nicht gehen, schreibt Grübel. „Auch hier
bitte ich um Ihre Unterstützung.“

Banking sei ein Risikogeschäft, es brauche „einen bewussten, sorgfältigen Umgang mit unserem Kapital, wobei die Gewinn- und Verlustmöglichkeiten vorausschauend abgewogen werden“ müssten. Aber auch „der Schutz vor Reputationsrisiken“ sei dringend. „Die Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften ist in allen Geschäftsfeldern und weltweiten Märkten, in denen wir tätig sind, unabdingbar“, schreibt Grübel, ohne die knapp verhinderte Anklage in den USA als kriminelle Organisation der UBS namentlich zu erwähnen.

„Ein offener, aufrichtiger Kommunikationsstil ohne Beschönigung, aber auch ohne Schwarzmalerei, ist mir wichtig“, fährt Grübel bezüglich seinem Managementstil fort. „In der direkten und indirekten Zusammenarbeit mit mir können Sie von diesen Voraussetzungen ausgehen.“

Am Schluss geht Grübel auf seine Motivation ein. „Meine persönlichen Ziele sind, dass unsere Bank am Markt wieder Erfolg hat, dass Sie alle hier mit Stolz und Freude arbeiten, dass wir bei den Kunden eine hohe Anerkennung geniessen und für die Aktionäre Mehrwert erzielen.“ Grübel scheint dabei hoch motiviert zu sein. „Ich freue mich sehr, mit Ihnen zusammen zu arbeiten, damit wir diese Ziele erreichen.“


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