Absturz: CS-Aktie auf historischem Tiefstand
20minuten.ch (9. Mai 2012) – Die Credit Suisse hat immer weniger Wert. Um 11 Uhr ist ihre Aktie auf 19.94 Franken gefallen. Damit wäre die Grossbank für weniger als 25 Milliarden zu haben.
In den letzten Wochen ist die Aktie der Grossbank Credit Suisse (CS) stetig nach unten gesunken. Von knapp 25 Franken bewegte sie sich kontinuierlich Richtung 20-Franken-Marke. Die grosse Frage war, wann sie diese Marke nach unten durchbrechen würde.
Heute kurz nach 11 Uhr war der historische Moment gekommen. Der CS -Kurs sackte in einem allgemein schlechten Markt auf ein neues Rekordtief von 19.94 Franken ab.
Mit einem Minus von 6,44 Prozent auf einen Wert von 19.32 Franken war der CS-Titel am Mittwoch bei Börsenschluss die klare Verliererin unter den grossen Schweizer Aktien. Der Index SMI verlor 0,7 Prozent.
CS nur noch 25 Milliarden wert
Mit dem Absturz sank der Wert der gesamten CS unter 25 Milliarden Franken. Im Vergleich dazu liegt Erzrivalin UBS weit vorne. Ihr Börsenwert beträgt über 42 Milliarden.
Die Banken-Titel leiden seit Monaten unter Schuldenkrise, passiven Investoren, steigenden Kredit-Rückstellungen und tiefen Zinsen. Die negative Kursentwicklung ist somit kein singuläres Problem.
Im Quervergleich kam die CS aber besonders unter die Räder. Innert einem halben Jahr verlor ihre Aktie 7 Prozent, während jene der UBS um 3 und jene der Privatbank Bär um 4 Prozent zulegten.
Dougan braucht Trendwende
Im ersten Quartal wies die CS mit 44 Millionen einen Reingewinn unter der Messbarkeitsschwelle aus. Verantwortlich war die Rückkehr des Investmentbankings in die schwarzen Zahlen.
Die Zukunft des Angelsachsen-Bankings innerhalb der CS ist ungewiss. Kühlen die Märkte wieder ab und bleibt die Staatsverschuldung noch lange ein ungelöstes Problem, ist mit sinkenden Erträgen in der CS-Paradedisziplin zu rechnen.
Die Führung unter CEO Brady Dougan braucht eine Trendwende bei der Aktie. Von wo diese kommen soll, ist nicht ersichtlich, solange die CS an ihrem One-Bank-Ansatz festhält.