UBS/Kein weiterer Verkauf des Filialnetzes in den USA geplant (Sprecher)
AWP (25. März 2009) – Der gestern bekannt gegebene Verkauf von 55 US-Filialen an den amerikanischen Vermögensverwalter Stifel Financial soll eine einmalige Transaktion bleiben, sagt ein UBS-Sprecher gegenüber AWP. „Wir suchen weiterhin neue Kundenberater und investieren in Technologie“, sagt UBS-Mann Kris Kagel. „Im letzten Quartal haben wir Hunderte von Beratern mit überdurchschnittlicher Produktivität angeheuert.“
An ihrer Pressekonferenz sagten die Stifel-Verantwortlichen, beim Deal mit einer Anzahlung von bis zu 27 Mio USD für 55 Filialen in 24 US-Staaten handle es sich um eine Win-Win-Situation. Die UBS könne sich damit auf ihre strategischen Märkte fokussieren.
Handelt es sich somit um den ersten Schritt für einen sukzessiven Rückzug aus dem grössten Bankenmarkt der Welt durch die UBS? Sprecher Kagel verneint. „Wir wollen Marktanteile gewinnen an Orten, wo sich grosse Vermögen konzentrieren.“ Der Verkauf soll der UBS helfen, das „US Wealth Management für weiteres Wachstum in oberen und obersten Kundenbereich“ stärker zu machen. Zudem sollen die Produktivität gesteigert und die Ressourcen für ein besseres Kundenerlebnis in Schlüsselmärkten genutzt werden.
Bisher ist die UBS in den USA nie auf die gleich hohen Einnahmen gekommen wie in ihren übrigen Vermögensverwaltungsmärkten. Die per Ende 2008 beschäftigten 8`200 US-Kundenberater erzielten im letzten Jahr pro Kopf Einnahmen von 183`000 CHF, bei den übrigen 5`800 Kundenberatern in den restlichen Weltregionen waren es im Durchschnitt 388`000 CHF.
Insgesamt verwaltete die UBS in den USA per Ende 2008 noch 600 Mrd CHF, ein Minus von 240 Mrd gegenüber dem Vorjahr. Nun gehen rund 320 Berater mit insgesamt 15 Mrd CHF verwalteten Vermögen zu Stifel über.
Laut UBS-Manager Kris Kagel will die US-Vermögensverwaltung der UBS ihre Strategie jener der übrigen Vermögensverwaltung der Grossbank angleichen. „Wir können sicher festhalten, dass wir uns auf Regionen fokussieren, die über grosse Vermögenskonzentrationen verfügen.“
Der für den gesamten nord- und südamerikanischen Raum zuständige Generaldirektor Marten Hoekstra hatte Anfang Jahr bestätigt, dass die UBS Alternativen für ihr US-Onshore-Geschäft geprüft, diese aber verworfen habe. Kurz darauf wurde bekannt, dass die UBS bei Konkurrenten Berater mit hohen Fixsalären und -boni abwarb. Nun trennt sich die Grossbank von kleineren Einheiten und konzentriert sich auf reiche Regionen und Orte, von denen viele in den Bundesstaaten Florida, New York und Kalifornien liegen dürften.