UBS-Kapitalerhöhung: Attraktiver als erwartet

20minuten.ch (22. Mai 2008) – Die neuen Aktien werden für 21 Franken angeboten. Im Ausland war der Preisabschlag bei Konkurrenten höher.

Der UBS-Aktienverlauf gleicht wie so oft einer Achterbahn. Die Investoren müssen sich offenbar eine definitive Meinung zur heutigen Kapitalerhöhung erst noch bilden. Ganz so mager, wie in den letzten Tagen vielerorts befürchtet, ist das Angebot nicht ausgefallen.

Erwartet wurde ein Ausgabepreis von unter 20 Franken, nun sind es 21 Franken, die ein heutiger Aktionär für eine neue UBS-Aktie bezahlen muss. Um 7 neue Aktien zu diesem Dumpingpreis kaufen zu können, braucht ein Alt-Aktionär 20 Aktien.

Der Abschlag von rund 31 Prozent zum gestrigen Börsenkurs ist geringer als bei vergleichbaren Banken-Kapitalerhöhungen im Ausland. So hat die französische Société Générale ihren Aktionären einen Discount von 39 Prozent offeriert, während die englische Royal Bank of Scotland den Abschlag gar auf 46 Prozent festlegte.

UBS dürfte einstweilen schwach bleiben

In einem schwachen Börsenumfeld löste das UBS-Angebot an der Börse keine Verkaufswelle aus. Am Mittag lag der Titel bei rund 30,50 Franken, etwa 0,5 Prozent unter dem Schlusskurs. Andere Finanztitel wie Credit Suisse und Swiss Re standen bei minus 1,5 Prozent.

Bankenanalyst Peter Thorne des Schweizer Brokers Helvea bleibt skeptisch. «Die Aktie dürfte während der rund dreiwöchigen Zeit der Kapitalerhöhung schwach bleiben», sagt er gegenüber 20 Minuten Online. Thorne schliesst eine weitere Kapitalerhöhung nicht aus.

Die Investoren aus Singapur pochen auf Preisreduktion

Wegen der Kapitalerhöhung werden die zukünftigen Grossinvestoren aus Singapur und dem arabischen Raum weniger bezahlen müssen. Ursprünglich sollten die beiden Staatsfonds mindestens 50 Franken pro UBS-Titel auf den Tisch blättern. Sie pochen nun auf eine Preisreduktion, sonst würde der geforderte Anteil von 11 Prozent am Unternehmen sinken.

Für Analyst Javier Lodeiro von der Privatbank Sal. Oppenheim erlebt die UBS insgesamt gute Tage. Die gestrigen Konditionen für den 15-Milliarden-Abbau im US-Markt seien ermutigend. «Der Deal mit BlackRock ist ein erster Schritt in die richtige Richtung», sagt Lodeiro auf Anfrage. «Jetzt braucht es noch ein gutes Umfeld für die US-Hypothekenpapiere.» Der Analyst bleibt aber bei seinem Neutral-Rating für die UBS-Aktie.


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