CS liefert Daten an USA

Bundesbern offeriert Abgeltung. SonntagsZeitung, 27. März 2011

Die Kooperation der Credit Suisse mit den USA ist kryptisch. Sie habe «bestimmte Angaben» zu früheren «grenzüberschreitenden Private-Banking-Dienstleistungen» für US-Kunden bereitgestellt, schreibt die Grossbank im Geschäftsbericht.

Laut einem Insider stünden Überweisungen von US-Vermögen auf Konti bei kleineren Schweizer und ausländischen Banken ab Frühling 2008 im Fokus der USA. Die CS, die sich damals von solchen Kunden getrennt habe, verfüge über entsprechende Informationen.

Die St. Galler Bank Wegelin war ein solcher Zufluchtsort. «Im Sommer 2008 suchten unzählige US-Kunden von Schweizer Grossbanken eine neue Bankbeziehung, weil sie sehr kurzfristig ihr altes Institut verlassen mussten», sagt Kadermann David Zollinger. «Zahlreiche Banken, darunter auch Wegelin & Co., haben damals mit klaren Auflagen solche Kunden angenommen.»

Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) akzeptierte 2008 US-Kunden, die ihr Vermögen nicht automatisch deklarierten, heisst es in Finanzkreisen. Von US-Attacken weiss ZKB-Sprecher Urs Ackermann nichts. «Wir haben keinerlei Anzeichen.»

Bern soll jedenfalls aktiv geworden sein. Der Leiter des Finanz-Staatssekretariats, Michael Ambühl, offeriere den USA Geld, ähnlich wie bereits Deutschland und Grossbritannien, weiss ein Schweizer Private Banker. Ein Deal würde Banken und Kundenberater vor Anklagen schützen. «Den USA eilt es offenbar nicht damit», sagt er. Ihn erstaune, dass die Schweiz nicht längst ihr Gewicht als grossen Finanzplatz ins Spiel gebracht habe.


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