UBS verdient mit Schrottpapieren

Die bisherigen Verluste aber trägt der Staat. SonntagsZeitung, 7. März 2010

Die UBS profitiert ein weiteres Mal von der Rettungsaktion der Nationalbank (SNB). 80,2 Millionen Dollar fielen im abgelaufenen Geschäftsjahr als «operativer Aufwand» an. 2008 waren es erst 10,4 Millionen. Die Verachtfachung könnte zu einem grossen Teil der UBS Investmentbank zugute kommen. Im Auftrag der SNB managen deren Spezialisten die Abwicklung des Fonds.

Die SNB relativiert. «In den 80 Millionen sind nicht nur Personalkosten enthalten», sagt SNB-Sprecher Werner Abegg. «Bei der Auflösung der komplexen Wertpapierkonstrukte kommt es teilweise zu komplizierten Verhandlungen mit rechtlichen Abklärungen.»

Allerdings dürften die Aufwände für die Juristen kaum mehr als einen Bruchteil der Summe ausmachen. Vom grossen Rest zugunsten der UBS dürfte ein stolzer Teil auf Boni für die Investmentbanker fallen. Ein UBS-Sprecher wollte dies nicht kommentieren.

Für die Grossbank zahlt sich die Rettungsaktion von Oktober 2008 jedenfalls immer stärker aus. Damals konnte sie der SNB – und damit faktisch dem Steuerzahler – illiquide Hypothekenpapiere über 40 Milliarden Dollar abtreten und musste lediglich einen Verlustanteil von 4 Milliarden tragen.

Die bisher als Verluste angefallenen 4,3 Milliarden Dollar trägt aber der Staat. Nach Abzug des UBS-Verlustanteils und einem Puffer in Form von UBS-Aktien nähert sich die SNB rasch der Verlustzone. Zudem bleiben anderthalb Jahre nach der Rettung 24 Milliarden Dollar Restrisiken für den Steuerzahler, 10 Milliarden weniger als auf dem Höhepunkt.

Die SNB lobt die UBS. «Die Zusammenarbreit mit den Investmentbankern hat zur erfreulichen Entwicklung beigetragen», sagt Sprecher Abegg. Mit UBS-Finanzchef John Cryan und UBS-Risikochef Philip Lofts sitzen zwei Topleute im VR des Fonds. Auch das unterstreicht die bedeutende Stellung der UBS in jenem Vehikel, dem sie ihre Zukunft zu verdanken hat.


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