UBS-Kurer gewinnt vor Gericht

Ex-Kunde Igor Olenicoff ist mit seiner Klage gegen ehemalige Manager der Grossbank abgeblitzt. SonntagsZeitung, 19. September 2010

Unbemerkt von der Öffentlichkeit, haben drei frühere Verantwortliche der UBS in der Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Kunden Igor Olenicoff einen Sieg errungen: Ein US-Gericht in Kalifornien hat letzten Montag Olenicoffs Klage gegen Ex-UBS-Präsident Peter Kurer, Ex-Vermögensverwaltungschef Raoul Weil und einen Ex-Kadermann des Bereichs US-Offshore abgewiesen. Dem Gericht fehle die Zuständigkeit für eine persönliche Haftbarmachung der drei Ex-Manager, lautete die Begründung.

Der Entscheid wurde erst Ende Woche den Parteien mitgeteilt. Damit sind Kurer, Weil und der dritte frühere Kadermann der Grossbank nicht mehr Teil des Gerichtsfalls, mit dem der in die USA emigrierte russische Immobilientycoon Olenicoff 500 Millionen Dollar von der Schweizer UBS und weiteren Beklagten erstreiten will.

Ein Rekurs bleibt möglich, und sollten neue Indizien auftauchen, könnte den Betroffenen erneut eine juristische Verfolgung drohen, sagte das Gericht.

Die Bank selbst, mehrere ihrer ehemaligen Angestellten, darunter auch Olenicoffs Ex-Kundenberater Bradley Birkenfeld, und weitere Beschuldigte bleiben Teil des Verfahrens. Der zuständige US-Richter Andrew Guilford kritisierte Widersprüchlichkeiten in der Argumentation von Olenicoffs Anwälten und zweifelte deren «Glaubwürdigkeit und Integrität» an.

Zuvor hatte Guilford die Befragung des seit Januar in einem US-Gefängnis inhaftierten Birkenfeld zugelassen. Birkenfelds Anhörung und jene anderer Zeugen und Beschuldigter ist auf den 30. September angesetzt. Auch die nun nicht mehr beklagten Kurer und Weil könnten von Olenicoff als wichtige Zeugen zur Aussage aufgerufen werden, heisst es aus UBS-Kreisen.


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