Präsident Alberto Togni verlässt die Stiftung von Horten

Als UBS-VR erhielt er 700 000 Franken für Gärtner, Limousine und Sekretariat. SonntagsZeitung, 28. März 2010

Im Jahr 2009 erhielten sieben abgetretene UBS-Verwaltungsräte zusammen über 900 000 Franken Sonderentschädigungen für Gärtner, Limousinen und Sekretariate. Knapp 700 000 Franken davon erhielt Alberto Togni allein. Er übte bis Ende 2009 ein Mandat für die Bank aus. Damit ist Schluss. «Seine Aufgaben werden von einem UBS-Manager wahrgenommen», sagt Sprecherin Eveline Müller.

Die UBS schweigt sich über die Hintergründe aus. Gemäss Recherchen handelt es sich beim Mandat um die Stiftung des verstorbenen deutschen Milliardärs Helmut Horten. Hortens Witwe Heidi hat laut «Bilanz» ein Vermögen von 2 bis 3 Milliarden Franken.

Das Mandat der Stiftung, in deren Rat auch Milliardär August von Finck sitzt, ist lukrativ für die Grossbank. Stifter Helmut Horten zog 1968 nach Croglio über dem Luganersee. Als er 1970 sein Kaufhaus- und Lebensmittel-Imperium verkaufte, löste er Milliarden, die der kinderlose Unternehmer später in seine Stiftung zur «Förderung des Gesundheitswesens» einbrachte.

In seinem Testament bestimmte Horten die UBS zur Vermögensverwalterin der Stiftung. Nach Hortens Ableben 1987 wurde Ehefrau Heidi zur Nutzniesserin der Vermögenserträge. Diese reichen für ein luxuriöses Leben mit Superjachten und Luxusvillen. Ihren Steuersitz behielt die Horten-Erbin in Croglio, obwohl sie dort kaum mehr gesichtet wird, wie es aus dem Tessiner Dorf heisst.

2003 übernahm Togni, bekannt geworden durch einen TV-Hardlinerauftritt zum Swissair-Grounding, das Stiftungspräsidium von einem anderen UBS-Generaldirektor. Tognis Nachfolger ist mit Arthur Decurtins erneut ein UBS-Topmann. Gleichzeitig mit Togni trat Stephan Häringer aus dem Stiftungsrat. Häringer ist wie Togni ein Weggefährte von UBS-Übervater Marcel Ospel.


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