Exzessive UBS-Fixlöhne

Investmentbanker erhalten Rekordlöhne. SonntagsZeitung, 21. Februar 2010

Im Investmentbanking rollt der Rubel wie in alten Zei-ten. Der Trick: hohe Fixlöhne. So lockt vor allem die UBS Spezialisten in London mit einer Verdoppelung ihres bisherigen Grundlohns. 300 000 Pfund oder eine halbe Million Franken offeriere die Bank.

2007, als die Krise anfing, bezahlte die UBS im Investmentbanking im Schnitt 475 000 Franken, inklusive Hilfspersonal und sämtlicher Boni. Nun beträgt der Grundlohn bereits 500 000 Franken – Boni kommen noch hinzu.

Mit äusserst attraktiven Fixlöhnen können die Grossbanken politische Bonus-Schranken umgehen. Die Spezialsteuer in London verpufft ebenso wirkungslos wie Bonus-Restriktionen im Inland. Statt dass das Lohnniveau im Investmentbanking insgesamt sinken würde, zeigt es nun wieder nach oben.

Trotzdem kann die UBS ihr Image polieren. Für 2009 habe sie «nur» 3 Milliarden Boni entrichtet, 7 Milliarden weniger als 2007, brüstet sich die Bank. Höhere Fixlöhne gibt es vor allem bei den grössten Verlierern der Krise. Neben der UBS ist das laut Bloomberg auch die Bank of America. Die Credit Suisse zahlt verstärkt Erfolgslöhne.

Ein UBS-Sprecher bestätigt «ausserordentliche Lohnerhöhungen». Keine Stellung nimmt er zu den aktuellen Rekord-Fixlöhnen.

Auch in der Schweiz vergoldet die Bank ihre Leute. Ein UBS-Analyst wollte letzten Sommer für knapp 200 000 Franken fix zur Konkurrenz wechseln, berichtet ein Zürcher Banker. Vor dem Handshake kam die Absage: Die UBS hatte sein Fixsalär um 50 Pro- zent auf 300 000 Franken erhöht.

In der Vermögensverwaltung erhielten die 28 000 UBS-Mitarbeiter letztes Jahr im Schnitt 189 000 Franken, 15 000 mehr als ein Jahr zuvor. Auch hier zeigen die Fixlöhne nach oben. Die Strategie ist riskant. Im nächsten Abschwung droht ein hoher Fixkostenblock, der nur über Zeit verschwindet.


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