UBS  –  Boni  festgelegt

Variable Lohnanteile sind überraschend hoch. SonntagsZeitung, 15. Februar 2009

Kaum hatte das UBS -Spitzenduo Peter Kurer und Marcel Rohner am Dienstag den Interview-Marathon hinter sich, drückte die Grossbank auf den Cash-Knopf. In den Tagen darauf wurde den 77 000 Mitarbeitern ihr variabler Lohnanteil mitgeteilt.

Befürchtet hatten viele das Schlimmste. Umso grösser war die Überraschung. Laut einem UBS -Kadermann bleiben die Boni in der rentablen Vermögensverwaltung erstaunlich hoch. Prokuristen (Assistant Director) erhalten bis 50 000 Franken variable Vergütung für 2008, Vizedirektoren (Director) bis 100 000, stellvertretende Direktoren (Executive Director) bis 160 000.

Nebst dem sofort fälligen Baranteil enthalten die obigen Summen auch für drei Jahre gesperrte Vergütungen. «In der Tasche hat niemand mehr als 125 000 Franken, das ist unsere absolute Obergrenze in bar», sagt UBS -Sprecher Christoph Meier.

Vor der Krise waren Boni von bis zu einer halben Million für Executive Directors möglich, rund das Dreifache von heute, sagt ein Ex-Manager der Bank. Nach 20 Milliarden Franken Jahresverlust und dem Rettungspaket des Staates zeigen sich aber selbst Begünstigte von der Höhe der Boni überrascht.

Denn die Bank schuf zusätzliche Anreize für die wichtigen Köpfe, um diese an Bord zu halten. Deren Auszahlung erfolgt über drei Jahre und hängt von Bedingungen ab. «Sollte beispielsweise die UBS nochmals Geld vom Staat benötigen, gibts nichts», sagt Sprecher Meier.

Über die Behandlung der untersten Chargen liegt Widersprüchliches vor. «Je tiefer der Rang, desto kleiner die Kürzung», beschreibt Sprecher Meier den Bonus -Grundsatz. «Falsch», kontert ein Mitarbeiter des UBS -Zahlungsverkehrs mit Brutto-Jahressalär von 75 000 Franken. Statt der gewohnten 3000 Franken habe er heuer nichts erhalten. Null Bonus seien möglich, bestätigt Meier. Aber nur, wenn die Leistung ungenügend gewesen sei.


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