Julius-Bär-CEO Hans de Gier erhält Privatbanken-Auszeichnung

Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit wurde der Holländer Hans de Gier zum führenden globalen Privatbankier des Jahres gekürt. Am 17. September verlieh ihm eine Jury der Finanzplattform Private Banker International in Singapur den Titel „The Outstanding Global Private Banker Leader“. Sie hob den Julius-Bär-Chef in der Schlussausmarchung auf den Schild, vor seinen beiden letzten Konkurrenten, den Privatbanken-Topshots Francois Debiesse von BNP Paribas und James P. Gorman von Morgan Stanley. Die drei Finalisten waren zuvor von den Lesern von Private Banker International fürs Finale ausgewählt worden.

Mit dem Titel des „Global Private Banker Leader“ erhielt Hans de Gier den wichtigsten Titel des Wealth Management Summits zugesprochen, der zu den bekanntesten Anlässen der Privatbankenbranche zählt und heuer zum 17. Mal durchgeführt wurde. Von den 15 Auszeichnungen, die Mitte September in der asiatischen Finanzmetropole vergeben wurden, gingen fünf an Manager, alle übrigen landeten bei einzelnen Banken. Hans de Gier will die Auszeichnung gegen aussen nicht kommentieren. In seinem Namen nahm Boris Collardi, COO des Privatbankenbereichs der Julius Bär, den Preis entgegen.

Für John Evans, Chefredaktor von Private Banker International, war die Wahl de Giers zum Privatbankenleader nahe liegend. „Die `neue` Julius Bär Gruppe ist eine der fraglosen Erfolgsgeschichten im Private Banking“, sagte Evans beim Festakt vor drei Wochen. „Als eine jener Banken, die durch das abrupte Ende der Dot.com-Euphorie gezwungen war, ihr Geschäftsmodell von Grund auf zu überdenken, hat sich Julius Bär in einem Ausmass auf die eigenen Stärken zurückbesonnen, dass sogar die traditionelle Kontrolle durch die Familie Bär aufgegeben wurde.“

Die Übernahme von drei Privatbanken und der internationalen Asset Managerin GAM von der UBS vor zwei Jahren bezeichnete Evans als `eigentlicher Aufbruch in eine neue Ära`. Erstmals seit langem verzeichne die Privatbank, die ihren Sitz in Zürich hat und weltweit rund 30 Niederlassungen in 20 Ländern unterhält, wieder einen Neugeldzufluss. Julius Bär nutze die neue Grösse zusammen mit ihrer bekannten Marke, um in Wachstumsmärkte vorzustossen, welche `einen anhaltenden Zufluss neuer Kundengelder` versprechen würden.

Ende Juli vermeldete Julius Bär einen um 28% verbesserten Halbjahresgewinn von 518 Mio CHF (ohne Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Übernahme der UBS-Einheiten), der Neugeldzufluss belief sich auf 20 Mrd CHF. Davon stammten 15 Mrd CHF vom Asset Management, das von David Solo geführt wird, und 5 Mrd CHF vom Private Banking unter Alex Widmer.

Im Nachmittagshandel legte die Bär-Aktie bis kurz nach 15.00 Uhr rund 1,3% auf 94,55 CHF zu und näherte sich dem Allzeithöchst von 98 CHF. Im Unterschied zu den im globalen Investment Banking tätigen Grossbanken UBS und Credit Suisse trifft die weltweite Kreditkrise die auf die Vermögensverwaltung spezialisierte Julius Bär nur am Rand.


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