Entlassungen bei der Zürcher Kantonalbank

Der Sonntag, 12. August 2012

Auch die Zürcher Staatsbank ZKB setzt den Rotstift an, wenn auch zaghaft. Die grösste Schweizer Kantonalbank trennte sich per Ende Juli von insgesamt 9 Leuten: 5 mussten gehen, 4 wurden vorzeitig pensioniert. Weitere Stellenstreichungen sind möglich, heisst es bei der ZKB.

Hintergrund ist eine Verschlankung des Geschäftsbereichs Products & Services. Dort entwickelten bisher Fachleute neue Anlageprodukte, während Support-Mitarbeiter im Nebenbüro die benötigten IT-Prozesse definierten. Zuletzt brauchte es noch die Informatik, wo Programmierer die Spezifikationen umsetzten.

Das ist kompliziert und kostspielig. Die komplexe Produktionsweise trat nämlich 2008 in Kraft, als die Geschäftseinheit Products & Services neu geschaffen worden war. Chef des Bereichs wurde damals Markus Bachofen, ein Vertrauter von CEO Martin Scholl.

Bachofens neuer Bereich konkurrenzierte mit Stellen in einer anderen Geschäftseinheit, jener der Logistik, wo die Programmierer sitzen. Dort regierte lange Anton Allemann, einZKB-Urgestein mit zuletzt über 40 Jahren ZKB auf dem Buckel und einem Jahrzehnt in der Geschäftsleitung.

Am 1. Juli ging Allemann in Pension, der Interne Jürg Bühlmann rückte nach. Damit wurde der Weg frei für eine klarere Aufteilung der Aufgaben zwischen den zwei Geschäftseinheiten und für ein Streamlining im jungen Products & Services. Neu gibt es in beiden Bereichen nur noch jeweils einen Verantwortlichen, wenn es um die Abstimmung eines Finanzprodukts und seiner IT geht.

Die ZKB spricht offiziell von «Strukturanpassungen in den beiden Geschäftseinheiten». «Wie viele Stellen dadurch letztlich verloren gehen werden, steht nicht fest», sagt Sprecher Urs Ackermann.


Einen Kommentar schreiben