Haltiner bezieht Rente von UBS

Verbindung zum Ex-Arbeitgeber. SonntagsZeitung, 17. Januar 2010

Als Eugen Haltiner vor vier Jahren an die Spitze der Finanzmarktaufsicht (Finma) wechselte, wurde eine grosszügige Abgangsregelung mit seiner langjährigen Arbeitgeberin UBS vereinbart. Die Grossbank gewährte eine Frühpensionierung, womit Haltiner bereits als 57-Jähriger in den Genuss einer lukrativen Rente kam, die seither von der bankeigenen Pensionskasse ausgeschüttet wird.

Haltiners Deal mit der UBS hatte den Vorteil, dass die einschneidende Lohnreduktion, die der Generaldirektor mit dem Wechsel nach Bern in Kauf nehmen musste, abgefedert wurde. Als Chef des Schweizer Geschäfts der UBS und Mitglied der Führungscrew dürfte Haltiner bis zu 5 Mio. Franken verdient haben.
«Mangelhafte Unabhängigkeit von seiner Ex-Arbeitgeberin»

Ein Finma-Sprecher bestätigt die Regelung: «Es handelt sich dabei um die berufliche Altersvorsorge, die jedem Berufstätigen zusteht. Diese wird von der Pensionskasse der UBS, einer von der UBS AG per Gesetz unabhängigen Stiftung, ausgerichtet.» Ob Haltiner beim Entscheid vor Jahresfrist, vorzeitig rund 300 Kundendaten an die US-Justizbehörden herauszugeben, die kritische Distanz zur Ex-Arbeitgeberin fehlte, ist ein zentraler Punkt in der politischen Aufarbeitung des UBS-Debakels.

«Dass Haltiner von der UBS eine Pension erhält, ist ein weiterer Stein im Puzzle mangelhafter Unabhängigkeit von der Ex-Arbeitgeberin», sagt der Zürcher Anwalt Hans-Jacob Heitz, der Haltiners Kopf fordert. «Der Finma-Präsident führt den Bundesrat in der UBS-Affäre am Gängelband.» Finanzprofessor Martin Janssen hat Verständnis. «Herr Haltiner würde niemals eine Rente zu gleich guten Konditionen auf dem freien Markt erhalten.» Allerdings räumt Janssen ein, dass Haltiners Unabhängigkeit dadurch nicht steigt. «Die UBS-PK ist eine Stiftung, die an die Bank angegliedert ist und deren Geschäftsführer von der UBS bestimmt wird. Wirklich unabhängig ist sie somit nicht.»


Einen Kommentar schreiben