Spannende Post für Swissair-Gläubiger

Tausende von Swissair-Gläubigern erhielten in diesen Tagen Post aus Übersee. Die US-Firma VonWin Capital bietet an, ihre Forderungen gegenüber der konkursiten SAirGroup, Mutterfirma der Swissair, abzukaufen. Wer bis zum 3. November auf das Angebot einsteigt, erhält acht Prozent seines Guthabens zurück. Laut VonWin sind bereits hunderte Obligationäre auf das Angebot eingetreten. «Wir werden täglich mit E-Mails überflutet», so VonWin-Managerin Charmaine Wilson.

Die Amerikaner wetten darauf, dass die sogenannte Konkursdividende mehr als acht Prozent betragen wird. Gemäss Zirkularschreiben von Swissair-Liquidator Karl Wüthrich vom 10. Oktober wird diese für die Drittklassgläubiger zwischen 2,9 und 12,5 Prozent liegen, abhängig von den noch zuzulassenden Forderungen und dem Schadenersatz, den die Ex-Swissair-Chefs allenfalls bezahlen müssen. An der Börse werden SAir-Obligationen derzeit mit 9,5 Prozent gehandelt.

Bei Liquidator Wüthrich läutete es nach dem VonWin-Brief Sturm. Hunderte von Drittklassgläubigern wollten wissen, ob sie das unerwartete Angebot annehmen sollen. Wüthrichs Mitarbeiter machten klar, dass VonWin nicht in Absprache mit dem Liquidator handle. Ob das US-Angebot attraktiv ist, muss jeder Gläubiger für sich entscheiden. Der Kollokationsplan weist als akzeptierte Forderungen 9,7 Milliarden Franken von 13 000 Gläubigern aus. Erste «Abschlagszahlungen» erfolgen, sobald der Kollokationsplan rechtskräftig ist.


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