UBS: Mehr «Rückgrat»

COO Körner sendet brisantes E-Mail. SonntagsZeitung, 5. Juli 2009

Die UBS zimmerte im Boom einen Wolkenkratzer auf tönernen Füssen, der im Crash einbrach wie ein Kartenhaus. Das geht aus einem E-Mail von COO Ulrich Körner von dieser Woche ans Personal hervor. Es fehle ein starkes «Rückgrat».

Körners Projekt mit dem Zungenbrecher «Corporate Center Functional Transformation Program» will die «Kontroll-, Infrastruktur- und internen Dienstleistungsfunktionen» durch Zentralisierung stärken. «Auf sie muss in jeder Situation Verlass sein», schreibt er.

Zur raschen Gewinnrückkehr müssten sich die Frontleute auf «eine robuste Struktur abstützen können – ein zuverlässiges Gerüst, das Erschütterungen abfedern und Wachstum fördern und mittragen kann», steht im Mail, das der SonntagsZeitung vorliegt. Die Veränderungen will Körner «pragmatisch» angehen. «Nur so können wir die Risiken und Belastungen für das Tagesgeschäft stets im Auge behalten und sinnlose Reibungsverluste und Bürokratie vermeiden.» Der COO sagt damit, dass in der alten UBS viel Leerlauf herrschte.

Bereits seien Teile der Finanzen, Risk und Kommunikation zentralisiert, der Rest folge im vierten Quartal. Weitere Stellenverluste schliesst Körner nicht aus, will sich aber dafür einsetzen, «dass sich für Betroffene neue Perspektiven eröffnen».


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