«Der grosse Abbau kommt, das ist sicher»

Die oberste UBS-Personalverantwortliche Elli Planta über CEO Grübel und eiserne Besen. SonntagsZeitung, 29. März 2009

Am Donnerstag empfing UBS-Konzernleiter Oswald Grübel die oberste Personalvertreterin der UBS, Elli Planta . Nach einem einstündigen Treffen im Zürcher Hauptsitz gab sich die Baslerin keinen Illusionen hin. «Der grosse Abbau kommt, das ist sicher, und die kommenden Monate werden sehr hart für das UBS-Personal.»

Vor allem im Mittelbau mit vielen Stabs- und Spezialistenstellen sowie an der Basis sind Tausende Jobs gefährdet. Laut Planta sei der Abbau bereits im Gang. Die zuständigen Vorgesetzten würden überall dort Personal reduzieren, wo es der schrumpfende Geschäftsgang oder der Einsatz neuer Technologie erlaube. Das sei quasi eine Vorwegnahme des erwarteten grossen Stellenabbauprogramms durch untere Chargen.

«Ich bin froh um den kraftvollen Typen an der Spitze»

Trotz den düsteren Aussichten sieht Planta dank dem Stellenwechsel an der Spitze neue Chancen für das gebeutelte Unternehmen und seine weltweit rund 75 000 Mitarbeitenden, davon ein Drittel in der Schweiz. «Herr Grübel sagte in unserem Gespräch sinngemäss: ‹Das Wichtigste für einen Unternehmer sind Menschen in Lohn und Brot›», freut sich Planta. «Ich bin froh, dass wir nun einen kraftvollen Typen an der Spitze haben, dem die Mitarbeiter wirklich wichtig sind.»

Grübel sei ihr als oberster Vertreterin des UBS-Personals mit Respekt begegnet. Dieser Respekt – und zwar für alle Mitarbeitenden – zeichne den neuen CEO aus.

Derweil vollführte der UBS-Aktienkurs am Freitag eine steile Talfahrt. Gerüchte über Wertberichtigungen auf den Monoliner-Positionen belasteten den Kurs. Gleichzeitig zirkulierten Spekulationen, wonach die UBS eine Gewinnwarnung herausgeben könnte. Noch gibt es kaum Analystenschätzungen zum Ergebnis des ersten Quartals, das am nächsten Dienstag zu Ende geht. Ein Analyst geht von einem Verlust von knapp über 500 Millionen Franken aus.

CDS-Spreads sind fast auf dem Niveau von Ende 2008

Die gute Nachricht ist, dass die CDS-Spreads in den letzten Tagen zurückgingen (sie widerspiegeln die Ausfallwahrscheinlichkeit von UBS-Anleihen). Die befinden sich fast wieder auf dem Niveau, wo sie Ende 2008 waren. Bleibt es so bis Dienstag, dürfte die UBS nur noch leichte Gewinne auf ihren Schulden verbuchen können.


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