Sergio Ermotti war nur dritte Wahl

Stabschef Ulrich Körner hätte Interims-CEO werden sollen. SonntagsZeitung, 4. Dezember 2011

Nicht der heutige UBS-CEO Sergio Ermotti war Favorit für die interimistische Führung, sondern sein Konkurrent Ulrich Körner. An der Verwaltungsratssitzung Mitte September in Singapur fragte der UBS-Verwaltungsrat zuerst Körner an, ob er interimistischer Nachfolger von Oswald Grübel werden wolle. Das bestätigen mehrere Quellen inner- und ausserhalb der UBS gegenüber der SonntagsZeitung.

Der 49-jährige Deutsche habe abgelehnt, weil er sich wenig Chancen auf einen späteren, endgültigen Zuschlag ausgerechnet habe, wie ein hoher UBS-Manager sagt: «Die Interimsofferte betrachtete Körner als Misstrauensvotum für eine spätere, definitive Wahl.»

Zuvor hatte der Verwaltungsrat Grübel erfolglos gebeten, befristet im Amt zu bleiben. Als Dritten bat der VR Sergio Ermotti, die Führung interimistisch zu übernehmen. Der erst seit einem halben Jahr bei der UBS tätige Tessiner habe die Interimszeit als Möglichkeit zur eigenen Profilierung betrachtet, sagt die UBS-Quelle.

Körner kam 2009 von der CS zur UBS, wo er das Corporate Center leitet. Vergangene Woche wurde er zusätzlich Chef der Marktregion Europa und Mittlerer Osten. Damit ist er die Nummer 2 der UBS. Körner liess Fragen unbeantwortet, ein UBS-Sprecher wollte keine Stellung nehmen.


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