Der Koloss muss abspecken

Die SRG hat Fett angesetzt in den letzten Jahren, und ihr Appetit ist ungezügelt. Der Medienriese muss auf Diät gesetzt werden und überlegen, was Service public wirklich heisst. Beobachter, 11. Juni 2010

Eine Viertelstunde bleibt Maureen Bailo Janser noch, bis sie zu über 100000 Zuschauern in die gute Stube kommt. Die «Tagesschau»-Moderatorin schnappt sich Blazer, Hose und Oberteil und verschwindet am Ende des Korridors in der Umkleidekabine. Zurück im Studio, zählt jede Sekunde. «Der genaue Sendungsablauf ist noch immer unklar, deshalb geht es heute hektischer zu», sagt Bailo Janser, während sie notiert, in welche Kamera sie schauen muss. Dann, Punkt 13 Uhr, erscheint das Signet. Die Moderatorin zupft ihren Blazer zurecht, überprüft ein letztes Mal die Notizen, hebt lächelnd den Blick: «Willkommen zur ‹Mittagstagesschau›.»

Redaktionsleiter Thomas Schäppi kann zufrieden sein. Die «Tagesschau» erreicht mit der Mittagsausgabe im Schnitt rund 30 Prozent, mit der Hauptausgabe gar über 50 Prozent Marktanteil. Jeder zweite Fernsehzuschauer in der Schweiz schaut um 19.30 Uhr SF 1. Von solchen Zahlen können andere öffentlich-rechtliche Sender nur träumen. Schäppis Erfolgsrezept: Glaubwürdigkeit, Vorsicht vor Boulevardthemen, keine Negativschlagzeilen in der Presse.

Die setzt es ab, wenn Moderatoren zu viel reisen. So als «10 vor 10»-Moderatorin Daniela Lager mit ihrem Reporterteam «zum Jahreswechsel» (Medienmitteilung SF) den Mekong hochfuhr. Wieso sich eine Vietnamreise im Dezember aufdrängte, blieb unklar. Dem Online-Portal Newsnetz fiel auf, dass es gerade winters viele SF-Mitarbeiter beruflich in wärmere Gefilde verschlug. Die Fernsehschönheiten Susanne Wille und Patrizia Laeri präsentierten sich topgestylt und mit betroffenem Blick in den Slums von Mumbai. SF-Gemütsmocken Röbi Koller besuchte für «Fortsetzung folgt» im lockeren Ferientenü seine ehemalige SF-Kollegin Jana Caniga in der Karibik. Die Begrüssung war herzlich, man ist per du. Jana freute sich sichtlich über die Gratiswerbung für ihr neueröffnetes Ferienresort, das noch viele leere Betten hatte.

«Lage ist ernst, aber nicht katastrophal»

Die gebührengeldfinanzierte Reisetätigkeit polarisiert das Publikum, in Leserbriefspalten erschienen bissige Kommentare. «Die Reisesendungen sind beliebt. Sie erzielen gute Zuschauerzahlen, sind oft günstiger als inländische Produktionen, und wir erhalten viel positives Feedback», wehrt sich SF-Mediensprecher David Affentranger.

Die Jahresmedienkonferenz der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) mit den Bilanzen bestärkte hingegen wohl eher die Kritiker. «Quietschfidel», so «Weltwoche»-Kolumnist Kurt W. Zimmermann, haben die SRG-Verantwortlichen ein Defizit von 47 Millionen Franken für 2009 vermeldet und ab 2011 bis 2014 jährlich zusätzliche 54 Millionen gefordert. In seinem tapferen Optimismus unfreiwillig komisch wirkte das Fazit des SRG-Präsidenten Jean-Bernard Münch: «Die Lage ist ernst, aber nicht katastrophal.»

Wie mans nimmt. Zum vierten Mal in Folge hat die SRG ein massives Defizit eingefahren (siehe Grafik 2, Seite 36). Jetzt schwindet in der Bevölkerung und in der Politik das Verständnis für das unseriöse Wirtschaften. Das finanzielle Laisser-faire hat einen Namen: Armin Walpen, noch bis Ende Jahr SRG-Generaldirektor. Das kollektive Gedächtnis mag ungerecht sein, aber in Erinnerung bleiben wird vom abtretenden obersten SRG-Boss wohl vor allem die Marke seines Geschäftswagens: ein Porsche Cayenne, ein rassiger Offroader im sechsstelligen Preissegment.

Trotz Defiziten wächst der Betrieb weiter

Von störenden ökonomischen Kennzahlen unbeeindruckt, hat die SRG unter Walpens Regentschaft ihr Angebot massiv ausgebaut. Immer mal wieder ortete man ein vermeintlich «gestiegenes», wahlweise auch «geändertes Informationsbedürfnis».

Besonders «produktiv» war man 2007: Für Zuhörer, «die entweder englischer Muttersprache sind, gerne Sendungen auf Englisch hören, beruflich mit Englisch zu tun haben oder Englisch lernen und ihr Sprachverständnis in einer echten Umgebung trainieren möchten», ging World Radio Switzerland (WRS) auf Sendung, 19 Vollzeitstellen, jährlicher Betriebsaufwand 3,9 Millionen Franken. DRS 4 News wurde aufgeschaltet, ein «Deutschschweizer Informationskanal mit Nachrichten aus allen Gesellschaftsbereichen». Marktanteil: 0,5 Prozent, über die Kosten schweigt sich Radio DRS aus. Im Fernsehbereich startete der Kanal HD Suisse, einer der europaweit ersten digitalen Kanäle. Betriebsaufwand 2009: 7,8 Millionen.

In Chur herrscht Luxus

Angefangen hat alles ganz bescheiden. Nach der Gründung 1931 im Kasino in Bern startete die Schweizerische Rundspruchgesellschaft mit den Radiosendern Beromünster für die Deutschschweiz, Sottens für die französische und Monte Ceneri für die italienische Schweiz. Heute gehören zur SRG 18 Radio- und acht Fernsehprogramme sowie die neunsprachige Internetplattform swissinfo.ch. Dazu kommen fünf Tochtergesellschaften, vier weitere Gesellschaften und verschiedene Beteiligungen.

Und imposante Gebäude. In Chur eröffnete die SRG 2006 feierlich die «Chasa», ein schmucker Bau, eher ein Palast, an repräsentativer Lage. Die «Chasa» beherbergt die Studios für Radio- und Fernsehsendungen in Rätoromanisch. Rund 30 Millionen liess man dafür springen. Bemerkenswert ist auch der Output der «Chasa»: 2009 wurden dort 68 Stunden Fernsehen produziert – gut eine Stunde pro Woche. Zusammen mit den knapp 2000 Stunden Radioprogramm brauchte es dafür 162 Angestellte und 23,1 Millionen Franken. Viermal mehr als Radio 24 benötigt, das grösste Privatradio der Schweiz. Da scheint es sogar dem SRG-Präsidenten Münch mulmig zu werden. Zumindest ein bisschen. «Der Standort Chur mag im Moment vielleicht etwas zu gross erscheinen, da er zukünftige Entwicklungen erlaubt. Doch sonst wüsste ich ehrlich gesagt nicht, wo wir mit zu grosser Kelle anrichten.»

Vielleicht im Tessin. In der Sonnenstube gehört die SRG-Tochter Radiotelevisione svizzera di lingua italiana (RSI) mit über 1000 Vollzeitstellen zu den grössten Arbeitgebern des Kantons. Mit 241 Millionen finanziert man für ein Einzugsgebiet von 300000 Zuschauern zwei Fernseh- und drei Radioprogramme. Rete Due, das zweite Radioprogramm, deckt Spartenbedürfnisse ab. «Ein Spartenprogramm im Tessin? Da macht man besser gleich Hausbesuche», frotzelt ein ehemaliges SF-Kadermitglied.

Modernste Technik für teures Geld

Am Leutschenbach liegt parallel zum Schweizer Fernsehen das Gebäude des TPC, der SRG-eigenen Produktionsfirma, in deren Studios die Sendungen hergestellt werden. Zurzeit bringen hier zwei Abkürzungen die Augen der Mitarbeiter zum Leuchten: HD für High Definition und 3-D für dreidimensionales Fernsehen. Es handelt sich um die derzeit leistungsfähigsten Bildübertragungstechnologien – und die kostspieligsten.

Das TPC versteht sich europaweit als Technologietreiber. 450 Gäste trafen sich im Mai auf Einladung des TPC zu einer 3-D-Infoveranstaltung in den Studios am Zürcher Leutschenbach. «Ein toller Erfolg», freut sich TPC-Mediensprecher Daniel Richiger. Fragt sich nur: Warum soll ausgerechnet die international betrachtet kleine SRG hier eine Vorreiterrolle spielen? Ob sich das Engagement für das TPC – und die Zuschauer – jemals auszahlen wird, steht in den Sternen.

«Im TPC scheint das Geld auf den Bäumen zu wachsen»

Technologieführerschaft wird im TPC selbst dort umgesetzt, wo man das eigentlich nicht erwarten würde: in der Maske. Airbrush heisst die Technik, die vor dem überscharfen Auge der Digitalkameras jede Unreinheit versteckt. Es handelt sich um einen Luftpinsel, der die Schminke mittels Druckluft fein zerstäubt, ein wenig wie in einer Autolackiererei. Der Leiter der Maske, Markus Koller, ist ein Perfektionist mit Berufsstolz. Eine Stunde braucht er, um ein Gesicht fernsehgerecht aufzuhübschen. «Natürlich geht es auch in zehn Minuten. Aber in dieser Zeit schaffte auch Michelangelo nur eine Skizze. Gemälde brauchen einfach länger», sagt Koller.

In ihrem Selbstverständnis leiten die TPC-Verantwortlichen ein kundenorientiertes, im freien Markt tätiges, privatwirtschaftliches Unternehmen. Dabei blenden sie eine Tatsache aus: Mindestens 80 Prozent seiner Einnahmen erzielt das TPC mit garantierten Aufträgen des Schweizer Fernsehens. Die SF-Redaktionen sind gemäss einer Weisung der Geschäftsleitung aus dem Jahr 2008 angehalten, «Produktionsaufträge grundsätzlich an das TPC oder an Unternehmenseinheiten der SRG SSR» zu vergeben. Wer wollte unter diesen Bedingungen nicht Behagen empfinden am freien Unternehmertum?

Konkrete Kennzahlen will TPC-Sprecher Richiger nicht kommunizieren. «Wir möchten zuerst den VR-Entscheid vom 21. Juni abwarten.» Dann entscheidet der SRG-Verwaltungsrat, ob das TPC weiterhin eine eigenständige Unternehmenseinheit bleibt oder ins Schweizer Fernsehen integriert wird. Richigers Diskretion ist unverständlich, denn es gäbe Urteile und Meinungen zu widerlegen, die in der kleinen Branche der privaten TV-Produktionsfirmen erstaunlich einhellig ausfallen: «Im TPC scheint das Geld auf den Bäumen zu wachsen», so der Tenor. Den Dünger liefern die Gebührenzahler.

Hinweise, wonach im TPC zumindest in der Vergangenheit unbekümmert von betriebswirtschaftlichen Erfordernissen gewirtschaftet wurde, gibt es einige. Etwa den Umstand, dass in den letzten zehn Jahren dreimal die Systemformate gewechselt wurden. «In so kurzer Zeit lassen sich die riesigen Investitionen niemals betriebswirtschaftlich sinnvoll amortisieren», sagt ein Brancheninsider. Laut einer anderen gutinformierten Quelle wurde immer nur das beste und teuerste Material eingekauft.

Über Vertragsdetails wird geschwiegen

Leidtragende der komfortablen Stellung des TPC sind die privaten Produktionsfirmen. In einem Gutachten kommt der Wirtschaftsrechtler Peter Nobel zum Schluss, das TPC praktiziere eine «unzulässige Verdrängungsstrategie». Die Wettbewerbskommission hat aufgrund dieses Gutachtens ihre Voruntersuchungen wegen Verdachts auf Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung durch die SRG-Tochter wieder aufgenommen.

Wie es scheint, nicht zu Unrecht. Neu produziert das TPC für das Schweizer Sportfernsehen (SSF) bei Aussenproduktionen die Bild- und Tonsignale in mehreren Sportarten. Laut Insidern offerierte es etwa die Übertragung eines Fussballspiels der Challenge League für unter 8000 Franken. «Zu diesem Preis decke ich nicht einmal meine Kosten», klagt ein privater Konkurrent, der leer ausgegangen ist. TPC-Mediensprecher Richiger sagt nur: «Wir haben dem SSF einen Preis offeriert, zu dem wir stehen können, es ist ganz sicher keine Quersubventionierung.» Tom Rüegge vom SSF will sich nicht äussern: «Bezüglich des Kooperationsvertrags zwischen dem SSF und dem TPC besteht ein Stillhalteabkommen.»

Die SRG begründet den wilden Ausbau stets mit dem Service public, verwässert den Begriff jedoch bis zur Unkenntlichkeit: «Wir orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Zuschauer», sagt SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Bernard Münch. Doch der publizistische Blindflug bleibt nicht ohne Folgen. Ausgerechnet bei der Information kürzte man die Mittel. «Bei der Auslandsberichterstattung sehe ich nicht das geringste Sparpotential mehr. Die Mitarbeiter des Schweizer Fernsehens arbeiten im Vergleich zu ARD und ZDF schon extrem kostenbewusst», sagt Nahost-Korrespondent Ulrich Tilgner, der auch die Verhältnisse in den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern kennt.

«Visualisierter Schwachsinn»

In der Unterhaltung dagegen erhöhte sich die Anzahl Programmstunden in der Ära von Direktorin Ingrid Deltenre fast jährlich. Neben gelungenen Unterhaltungsformaten wie «SF bi de Lüt» oder «Giacobbo/Müller» empfanden manche Zuschauer Sendungen wie «Deal or No Deal» oder die Late-Night-Show «Black ’n’ Blond» als Meilensteine fernsehmedialer Verdummung. Selbst der Ex-«Blick»-Chefredaktor Peter Uebersax, bislang nicht bekannt für seine Vorliebe für Goethe und Mozart, empört sich: «Solchen Unterhaltungsschrott würden die Privaten nie zeigen. Die wollen die Leute intelligent vergnügen.» Und auch der ehemalige Fernsehmann und Radiodirektor Andreas Blum fand harte Worte: «TV-Unterhaltung als flächendeckende Zumutung, Kitsch und Krempel, visualisierter Schwachsinn.»

Immerhin, Hoffnung besteht. Unter dem neuen Direktor Ueli Haldimann scheint man sich zu besinnen: «Die Nachfolgesendung von ‹Deal or No Deal› wird eine spannende und intelligente Quizshow sein», so SF-Mediensprecher David Affentranger.

«Service public» ist nur einer der Begriffe, den die SRG-Verantwortlichen in der Berner Giacomettistrasse eigenwillig auslegen. «Sparen» ist der andere. «Dass wir sparen und Opfer erbringen, wollen die Medien partout nicht wahrnehmen», sagte SRG-Direktor Walpen in einem Interview.

Wirklich? Im Februar kündigte die SRG Einsparungen von 30 Millionen Franken durch Optimierung der Supportbereiche an. Die wichtigste Information versteckte sie am Schluss der Medienmitteilung. Die eingesparten 30 Millionen werden einfach an anderer Stelle eingesetzt. Gespart wird kein einziger Franken. Der Kniff scheint System zu haben. «Es wurde schon zu meiner Zeit immer nur umverteilt statt gespart», sagt ein ehemaliges SRG-Kadermitglied. Kein Wunder, zeigen die Kosten, über die Jahre betrachtet, nach oben (siehe Grafik 5, Seite 36).

Was kosten einzelne Sendungen?

In einer Zeit, als die meisten Medienhäuser in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld scharf auf die Bremse traten, gab Armin Walpen noch einmal kräftig Gas. Und steuerte die SRG ins finanzielle Fiasko: 169 Millionen Verlust in fünf Jahren.

Kein Wunder, lässt sich die SRG nur widerwillig in die Bücher schauen. Genaue Angaben zu den Kosten von Sendern, Sparten oder gar einzelnen Sendungen gibt es nicht. Und die wenigen kommunizierten Zahlen sind mitunter sogar verwirrlich. Etwa wenn das Schweizer Fernsehen oder Radio DRS in ihren Jahresberichten sinkende Kosten ausweisen, indem gewichtige Budgetpositionen einfach einer anderen Unternehmenseinheit zugewiesen werden. «Wir sind ein privatwirtschaftliches Unternehmen und kommunizieren nach diesen Anforderungen. Vor allem gilt es, eine Schwächung zukünftiger Verhandlungspositionen zu vermeiden», sagt Mediensprecher Daniel Steiner.

Jetzt macht die Politik Druck. In einem Vorstoss forderte SVP-Nationalrätin Natalie Rickli vor zwei Wochen mehr Transparenz im SRG-Geschäftsbericht und in der Rechnung. «Die aktuellen Berichte sind total intransparent», sagt Rickli.

De Weck soll den Walpen-Geist vertreiben

Qualität – das wird jetzt landauf, landab vom frisch gewählten SRG-Generaldirektor Roger de Weck erwartet. «Die SRG steht an einem Scheideweg. Ihre politische Stellung ist gefährdeter, als sie selber glaubt, ihre Glaubwürdigkeit hat entscheidend gelitten», urteilt Andreas Blum. Konkrete Wünsche meldet auch Manfred Pfiffner an: «Weniger Verpackung, mehr Inhalt, das ist es, was wir wollen», sagt der Präsident des SRG-Publikumsrats, der die programmlichen Leistungen beurteilt. Positiver sieht es SP-Nationalrat Hans-Jürg Fehr: «Im grossen Ganzen bin ich zufrieden. Die SRG muss den Service-public-Auftrag umfassend über alle Programmsparten hinweg verstehen.»

Auch die SRG kämpft mit rückläufigen Werbeeinnahmen. Minus 9,9 Prozent betrugen sie 2009. Damit muss de Weck fertig werden. Und er steht vor der Herausforderung, ein Unternehmen zu sanieren, in dem noch der alte Walpen-Geist weht, immer mal wieder mit grosser Kelle anzurichten. Als Chefredaktor der «Zeit» und des «Tages-Anzeigers» hat sich der 56-Jährige nicht eben den Ruf eines grossen Sparers geholt. Nach seiner Wahl zum Generaldirektor blieb er bewusst nichtssagend: Mit roten Zahlen habe ein Unternehmen «keine rosige Zukunft». Eine Binsenwahrheit. Wo er ansetzen will, auf der Einnahmen- oder auf der Ausgabenseite, sagte er nicht.

Das rote Licht der Kamera 2 erlischt. «Tagesschau»-Moderatorin Maureen Bailo Janser atmet durch, bedankt sich beim Team und wirft den Stoss Blätter weg alte News braucht niemand. «Gutgegangen. Zum Glück. Heute hat mich die Regie gefordert», sagt sie und nimmt den Knopf aus dem Ohr. Ein Beitrag war erst mitten in der Sendung fertig geworden, sie musste blitzschnell reagieren. «In solchen Momenten habe ich immer noch ein Kitzeln im Bauch. Du bist 100 Prozent präsent, sprichst in die Kamera, denkst an den nächsten Beitrag und wartest auf die Anweisungen aus der Regie.» Zeit zum Essen bleibt ihr keine. «Ein Fototermin, dann muss ich die 18-Uhr-Ausgabe vorbereiten», sagt sie und verschwindet am Ende des Korridors.


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