UBS gibt sich siegessicher

Alt-Aktionäre dürften Kapitaleinschuss befürworten. (SonntagsZeitung, 17. Februar 2008)

Zürich Daniel Gloor, langjähriger Anlagechef der vermögenden Kantonalzürcher Beamtenversicherungskasse (BVK), verfolgt an der ausserordentlichen Generalversammlung der UBS in zehn Tagen zwei Ziele: «Die Exklusiv-Kapitalerhöhung für die Staatsfonds unterstützen wir, aber wir sagen auch Ja zur beantragten Sonderprüfung.»

Gegen den Willen der UBS-Führung soll eine neutrale Stelle die bisher aufgelaufenen Verluste von 21 Milliarden Franken im US-Subprime-Markt unter die Lupe nehmen. «Wir spüren grosse Sympathie für unsere Sonderprüfung», sagt Ethos-Chef Biedermann, «sogar Banken könnten uns unterstützen. Das wäre neu für die Schweiz.» Den BVK-Entscheid hat der Ausschuss unter der Zürcher Finanzdirektorin Ursula Gut, FDP, gefällt. Mit 0,2 Prozent an der UBS zählt die BVK zu den Grossaktionären der Bank.

Trotz ihrem kollektiven Versagen gibt sich die UBS-Führung überzeugt davon, am 27. Februar 13 Milliarden Franken neues Kapital von den Alt-Aktionären zugesprochen zu erhalten. Sie dürfte über entsprechende Informationen verfügen. An der letztjährigen GV liessen 81 Prozent der Aktionäre ihr Stimmrecht durch die Bank ausüben. Zudem gehören allein 6 Prozent der Firma den Angestellten. Der Personalausschuss empfahl diese Woche den 27 000 Schweizer UBS-Mitarbeitern via Intranet, die Vorschläge der Bank anzunehmen.

Grossaktionäre wie Publica, die PK des Bundes, die gegen 0,5 Prozent der UBS besitzt, warnen vor einem Nein. Laut Publica-Präsident Erwin Heri soll nicht mit dem Bauch abgestimmt werden. «Bei Banken, vor allem grossen, kann die reine Corporate-Governance-Lehre nicht alleiniger Massstab sein», sagt Heri. «Wir müssen an die Folgen für die ganze Volkswirtschaft denken.»

Gleichzeitig ist die Verärgerung gross. Laut Publica-Direktor Werner Hertzog fragte die UBS nach dem Stimmverhalten. «Das sagen wir niemandem, auch nicht der UBS.»


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