Europasitz auf 2008 im Glattpark geplant

Der US-Nahrungsgigang Kraft Foods will das Gebäude «Lightcube» im neu entstehenden Glattpark zwischen Flughafen und City mieten.

Vor kurzem beschloss der weltweit zweitgrösste Nahrungsmittelhersteller, die Kraft Foods mit Konzernsitz bei Chicago, ihren Europasitz nach Zürich zu verlegen. Nun ist klar, wo das Unternehmen die rund 400 Stellen für ihr europäisches Spitzenmanagement und die vielen Marketing- und Verkaufsstrategen schaffen wird. Sie plant, ab Anfang 2008 das neue Bürogebäude «Lightcube» zu beziehen. Dieses befindet sich derzeit im Endausbau. «Wir freuen uns, eine Firma mit Weltruf in der neuen Zone Glattpark begrüssen zu können», sagt der Opfiker Finanzvorstand Werner Brühlmann: «Das ist ein Riesenerfolg».

Unterschriftsreifer Mietvertrag

Kraft Foods besitzt weltberühmte Marken, unter anderen Jacobs-Kaffee, Suchard Express, Milka-Schokolade und Toblerone. Das Unternehmen beschäftigt 94 000 Mitarbeiter und gehört zu 89 Prozent zur Altria-Gruppe, die auch den Zigarettenkonzern Philip Morris (Marlboro) besitzt. Altria gab kürzlich bekannt, ihre Kraft-Anteile verkaufen zu wollen. Der unterschriftsreife Mietvertrag liegt derzeit auf dem Tisch der Konzernleitung im Kraft-Hauptsitz in Northfield, nördlich von Chicago. Als Letzte muss die neue Kraft-Foods-Chefin Irene Rosenfeld, die das ungenügend rentierende Unternehmen auf Vordermann bringen muss, ihr Jawort zum Umzug nach Zürich-Nord geben. «Wir warten nur noch auf die letzten Unterschriften», bestätigt Europa-Pressesprecher Richard Johnson.

Beim Glattpark handelt es sich um das ehemalige Oberhauserriet, besser bekannt unter dem Namen «teuerste Wiese Europas». Nach 40 Jahren Uneinigkeit unter den zwei Dutzend Grundeigentümern wurde vor ein paar Jahren eine Nutzungsänderung beschlossen, mit Büroraum für 7000 Angestellte und Wohnungen für 7000 Leute. Der Glattpark gehört wie Glattbrugg politisch zu Opfikon, erhält aber eine eigene Postleitzahl. Die Besitzerin des «Lightcube» ist die börsenkotierte Zürcher Immobilien- und Bau-Unternehmung Allreal. Trotz Überangebot an Büroflächen rund um Zürich erstellte Allreal ein moder-nes siebenstöckiges Glasgebäude an der Nordwestecke des einstigen Oberhauserriets, vis-à-vis von der zukünftigen Glatttalbahn-Haltestelle «Lindberghplatz». Die Bausumme beträgt 45 Millionen Franken; die gesamten Anlagekosten kommen auf 70 Millionen Franken zu stehen, und 600 Menschen finden einen Arbeitsplatz im «Lightcube».

Starkes Signal für das Gebiet

Allreal-Sprecher Matthias will den Namen der neuen Mieterin nicht bestätigen, teilt aber mit, dass Verhandlungen «mit einem internationalen Unternehmen sehr weit fortgeschritten» seien. Der Umzug von Kraft Foods Europa in das bisher einzige Bürogebäude des Glattparks in Zürich-Nord ist ein starkes Signal für das neue Gebiet. Es könnte dazu führen, dass weitere Investoren Geschäftsliegenschaften im neuen Glattpark erstellen werden, obwohl derzeit rund um Zürich ein Überangebot an Büroräumlichkeiten herrscht.

Weiter fortgeschritten ist der Bau von Wohnungen in der neuen Zone. Die ersten sind bereits bezogen. Ende November soll im Rahmen eines Anlasses der erste Mieter formell begrüsst werden.


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